Faschingsbrauch 

Bruckenauer Faschingsbrauch auf dem Orden der Faschingsgesellschaft "Noris Banatoris"

Die Nürnberger Faschingsgesellschaft "Noris-Banatoris" wä¤hlt jedes Jahr für ihren Orden einen anderen Faschingsbrauch aus, der auf ihrem Orden eingraviert wird.
Dieses Jahr (2013) fiel die Wahl auf Bruckenau. Darauf sind wir sehr stolz.

baenderholen

Als Fasching bezeichnete man in Bruckenau (eine Banater Hecken-Gemeinde an der Bergsau) die letzten drei Tage vor Beginn der österlichen Fastenzeit. Faschings ­ Sonntag, der folgende Montag und Dienstag zählten zu den ausgelassensten und verrücktesten Tage des Jahres. Es gab dazu ein reiches Brauchtum, dass bei lustigen Unterhaltungen zur Geltung kam; Jung und Alt hatten ihre Freude an dem überschwänglichen Treiben und beteiligten sich daran.

Das Hänsel-und-Gretel-Spiel fand am Nachmittag des Faschingdienstags statt. Vorbereitet und durchgeführt wurde der Schwank von jungen verheirateten Ehepaaren. Sie sammelten beim Umzug Geld für Getränke und für die Musik, worauf sie mit Musikbegleitung durchs Dorf zogen. Lärmende Kinderscharen folgten ihnen.

Das Bänderholen fand am Vormittag des Faschingsdienstags statt. Getrennt voneinander zogen junge Burschen, von der Blaskapelle, von Schuljungen und Ziehharmonikamusik begleitet, durchs Dorf und suchten dabei ihre Faschingsmä¤del auf. Bei jedem Mädchen  spielte die Blaskapelle zwei bis drei Tänze. Die Hausherren bewirteten die Jungen und die Musikanten. Die Faschingsmädchen hefteten inzwischen ihrem Partner - von Fall zu Fall auch anderen Jungen aus der Nachbarschaft, Verwandten oder Bekannten oder einfach demjenigen, den man sympathisch fand - ein oder mehrere bunte, lange Seidenbänder an den linken Rockaufschlag. Am gleichen Tag fand am Nachmittag vor Tanzbeginn ein Aufmarsch der Burschen bzw. der Schuljungen im Wirtshaus oder in einer Scheune statt. Wer von ihnen die meisten schmucken Seidenbä¤nder vorzeigen konnte, wurde bewundert und auch beneidet.

Männer, denen der Schalk am Nacken saß, parodierten am Abend des Faschingsdienstags im Wirtshaus Pfarrer, Kantor und Ministranten. Vor Feierabend wurde in Anwesenheit der fröhlichen Menge der Fasching symbolisch begraben. Den abgelaufenen Fasching spielte ein Mann, den man in einem Schubkarren in die Mitte des Tanzsaales schob, um mit ihm eine humoristische Beerdigungszeremonie zu veranstalten. Diese stellte das Ende des tollen Faschingstreibens dar.